- To-Love-ru
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Inhalt
To-Love-ru (im japanischen Original: ToLOVEる -とらぶる-) handelt von den Erlebnissen eines japanischen Oberschülers, der unverhofft einer Außerirdischen begegnet. Der Titel ist dabei nicht ganz einfach nachzuvollziehen: im Japanischen wird das englische Wort "trouble" als とらぶる (
toraburu) wiedergegeben; und die beiden mittleren Silben davon, also らぶ (
rabu), entsprechen auch der japanischen Aussprache des Wortes "love". Dieses Wortspiel ist damit nicht einmal im Englischen verständlich, obwohl es sich doch um ein Wortspiel mit englischen Wörtern handelt.
Hauptperson der Geschichte ist Rito Yūki, ein freundlicher und umgänglicher Charakter mit zunächst ganz normalen Problemen: er ist heimlich verliebt in seine Mitschülerin, die ebenso intelligente wie gutherzige Haruna Sairenji, traut sich aber nicht, ihr seine Zuneigung zu gestehen. Doch dann verändert sich sein Leben drastisch, als er eines Tages in der Badewanne sitzt und plötzlich ein hübsches (und noch dazu splitternacktes) Mädchen durch das Dach des Hauses zu ihm in die Wanne stürzt. Bei dem unerwarteten Eindringling handelt es sich um Lala Satalin Deviluke, eine außerirdische Prinzessin, die sich gerade auf der Flucht vor ihrem Vater, dem mächtigen Beherrscher der Galaxis, befindet und darauf hofft, auf der Erde heimlich untertauchen zu können. Denn ihr Vater will sie unbedingt auf der Stelle verheiraten, um seine Nachfolge sicherzustellen, während sie selbst sämtliche Heiratskandidaten nicht ausstehen kann.
Und nun stellt die exzentrische Lala Ritos Leben völlig auf den Kopf. Als sie von den Leibwächtern ihres Vaters gefunden wird, erklärt sie kurzerhand den ahnungslosen Rito zu ihrem Bräutigam und kann ihren Vater schließlich überzeugen, dem unfreiwilligen Verlobten eine Chance zu geben. Wenn er sich als Lalas Beschützer bewährt, dann darf er sie heiraten und der nächste Herrscher der Galaxis werden; wenn aber nicht, droht Lalas Vater die Erde zu zerstören. Während der arme Rito kaum weiß, wie ihm geschieht, machen sich die anderen Bewerber um Lalas Hand bereits auf den Weg, um den unerwarteten Konkurrenten aus dem Weg zu räumen...
Auf diese Weise kommt Rito ganz unverhofft zu einer Verlobten, die ihn mit ihren seltsamen Erfindungen und undurchdachten Einfällen von einer peinlichen Situation in die andere stürzt, während er gleichzeitig von außerirdischen Killern verfolgt wird - und wie soll er diese ganze Situation bloß Haruna erklären?
Englische Übersetzungen von
To-Love-ru gibt es beispielsweise
hier oder
hier, und den Anime kann man sich
hier oder
hier ansehen.
Meine Meinung
Insgesamt ist
To-Love-ru eine reichlich überdrehte Geschichte, aber gerade die die Selbstironie, die dabei zum Ausdruck kommt, macht den Reiz dieser Serie aus. Es gibt kaum ein Klischee aus der Science Fiction, das hier nicht auf die Schippe genommen wird. Und auch die Charakterzeichnung ist gut gelungen; man weiß kaum, ob man bei den ständigen Missgeschicken der Hauptpersonen lieber grinsen oder die unschuldigen Opfer der unvermeidlichen Verwicklungen eher bedauern soll - vielleicht beides. Denn wenn Lala mit ihren neuesten Erfindungen in Aktion tritt, braucht man auf spektakuläre Fehlschläge mit haarsträubenden Ergebnissen nicht lange zu warten.
Zwischen all diesem turbulenten Klamauk sorgt ab und zu die Gestalt der Yami für eine etwas nachdenklichere Stimmung, die deshalb meine Lieblingsfigur in
To-Love-ru darstellt. Sie könnte mit Chise aus
Saishuu Heiki Kanojo um den Titel der niedlichsten Kampfmaschine in einem Manga konkurrieren, aber hier verläuft die Geschichte gerade umgekehrt als bei Chise, wenn Yami nach und nach mit Hilfe ihrer Freunde ihre Menschlichkeit entdeckt. Insgesamt kann ich
To-Love-ru also als amüsante Unterhaltung empfehlen, worin hin und wieder auch einmal ein ernsthafterer Gedanke auftaucht.
Der Anime hält sich meistens an seine Vorlage, und an den Stellen, wo er das nicht tut, ist die Wirkung eher nachteilig. So wurde in der Geschichte mit dem Gespenst Oshizu die Pointe ruiniert, um zusätzlichen Klamauk unterbringen zu können. Und am Ende der ersten Staffel wurde ein dramatischer Höhepunkt inszeniert, der zwar mit allerlei buntem Feuerwerk aufwartet, aber mit der humorvollen Darstellung der Ereignisse im Manga nicht konkurrieren kann. In den folgenden Staffeln wurden solche Abweichungen immerhin vermieden.
Nachtrag
Inzwischen ist eine Fortsetzung zu
To-Love-ru erschienen mit dem Titel
To-Love-ru - Darkness (im japanischen Original: ToLOVEる -ダークネス-). Dabei setzt die Geschichte wieder genau an dem Punkt ein, wo die ursprüngliche Serie aufhörte: Rito stolpert weiterhin unfreiwillig von einer peinlichen Situation in die andere, Lala kennt immer noch keinerlei Schamgefühl (warum sollte sie sich denn auch extra etwas anziehen, wenn sie aus der Dusche kommt?), und Lalas jüngere Schwester Momo erweist sich als zudringlicher denn jemals zuvor - schließlich hat ein zukünftiger Herrscher der Galaxis doch zweifellos Anspruch auf einen eigenen Harem, und dafür bietet sie sich sogleich als Konkubine an. Im Zentrum der neuen Serie steht dieses Mal aber, wie bereits der Titel verrät, Golden Darkness alias Yami-chan, die ebenso süße wie tödliche Kampfmaschine - wird sie sich schließlich ebenso wie die anderen Mädchen in Rito verlieben, oder wird sie ihn doch lieber umbringen? Da steht ihr eine schwierige Entscheidung bevor...
Die neue Serie wartet allerdings noch mehr als der Vorläufer mit reichlich nackter Haut auf und lässt keine Gelegenheit aus, die körperlichen Vorzüge der weiblichen Charaktere zu präsentieren (und sei es, dass die Gedanken oder Träume der Protagonisten damit bebildert werden).
Englische Übersetzungen dieser neuen Serie finden sich beispielsweise
hier oder
hier.