- Lucky Star
(Quelle: http://www.luckystarmanga.wordpress.com)
Lucky Star (im japanischen Original: らき☆すた) handelt vom täglichen Leben einer Gruppe japanischer Oberschülerinnen und weist insofern einige Ähnlichkeiten mit Azumanga Daioh auf. Auch das Format stimmt überein: Lucky Star ist ebenfalls ein Yonkoma-Manga, besteht also aus kurzen Comic-Strips mit jeweils vier Bildern.
Hauptperson der Geschichte ist die eigenwillige Konata Izumi, die ihre Zeit lieber mit Manga, Anime und Computerspielen verbringt, als für die Schule zu lernen oder sich um ihre Hausaufgaben zu kümmern. Regelmäßig schlägt sie sich für ihre Hobbys die Nächte um die Ohren, was dann jeweils am nächsten Morgen im Unterricht deutliche Auswirkungen auf ihre Leistungen zeigt. Ihr verständnisvoller Vater teilt ihren Geschmack und lässt ihr daher alle Freiheiten; nötigenfalls kauft er ihr sogar diejenigen Spiele, die sie wegen der Altersbeschränkung noch gar nicht erwerben dürfte - vorausgesetzt, dass sie ihn dann nachher auch damit spielen lässt.
Konatas genaues Gegenstück ist ihre beste Freundin Kagami Hiiragi: vernünftig, fleißig und pflichtbewusst, gerät sie als vorbildliche Schülerin häufig in Meinungsverschiedenheiten mit Konata, die auf ihre guten Ratschläge so gar nicht hören will. Auch wenn sie von Konatas Eigensinn regelmäßig zur Weißglut getrieben wird, lässt sie ihre Freundin im Zweifelsfall dann doch wieder die Hausaufgaben abschreiben.
Weitere wichtige Charaktere sind Kagamis Zwillingsschwester, die ebenso freundliche wie ungeschickte Tsukasa, die sich zwar sehr bemüht, ihrer Schwester nachzueifern, aber dabei häufig an ihre Grenzen stößt; sowie Konatas Klassenkameradin Miyuki Takara, die sämtliche positiven Eigenschaften in sich zu vereinigen scheint: aus gutem Hause, mit einer sympathischen Persönlichkeit, intelligent, vielseitig gebildet und noch dazu mit einer ansehnlichen Oberweite ausgestattet, führt schon ihre bloße Existenz bei den anderen Mädchen manches Mal zu Minderwertigkeitskomplexen.
Englische Übersetzungen von Lucky Star gibt es beispielsweise hier oder hier, und den Anime kann man sich z. B. hier oder hier ansehen.
Meine Meinung
Bei Lucky Star konzentriert sich die Handlung auf relativ wenige Personen; dabei entwickeln sich die Persönlichkeiten der Charaktere im Lauf der Geschichte kaum weiter, sondern bleiben zumeist reichlich statisch bleiben. Das führt dazu, dass sich ähnliche Situationen mit ähnlichen Pointen zu wiederholen beginnen. In den späteren Bänden werden daher mehrfach neue Figuren eingeführt, um die Handlung abwechslungsreicher zu gestalten.
Beim Zeichenstil wirken die Figuren mit ihren im Vergleich zum Körper reichlich großen Köpfen, den stark stilisierten Gesichtszügen und den riesigen Augen nicht besonders realistisch. Außerdem sind einige der Charaktere manchmal schwierig zu unterscheiden - oder liegt das bloß an meinen schlechten Augen? Trotzdem sehen die Lucky Star-Mädchen ohne Zweifel niedlich aus.
Insgesamt ziehe ich bei einem direkten Vergleich doch Azumanga Daioh vor, aber auch Lucky Star bietet eine lustige und unterhaltsame Geschichte. Heiter und unbeschwert, konzentriert sich die Handlung dabei auf die kleinen Probleme des Alltagslebens. Nur selten geraten zwischendurch auch ernsthaftere Themen ins Blickfeld, wie die Tatsache, dass Konata nach dem frühen Tod ihrer Mutter als Halbwaise aufwächst, oder die gesundheitlichen Probleme ihrer Cousine Yutaka Kobayakawa. Neben Konatas exzentrischer Persönlichkeit gefiel mir insbesondere die Darstellung der Freundschaft zwischen Yutaka und ihrer neuen Klassenkameradin, der stillen Minami Iwasaki.
Bei der Umsetzung als Anime ist es zumeist gut gelungen, die kurzen Handlungsstränge aus den Comic-Strips miteinander zu verknüpfen und in eine fortlaufende Geschichte einzubetten. Einige Aspekte der Handlung sind allerdings in der Anime-Variante im Vergleich recht kurz abgehandelt worden, die im Manga mehr Raum erhalten haben. Aber grundsätzlich ist Lucky Star in beiden Versionen sicher einen Blick wert.